Einleitung
In dieser Anleitung wird beschrieben, wie man mit einfachen Mitteln am W203 Rost entfernen kann. Das Thema Rost ist bei Mercedes-Modellen vor dem Baujahr 2004 leider ein leidiges Thema. Die Modelle (W203, W202, W208, W210, R170, W163) vor dem Baujahr 2004 sind leider sehr oft mit Rost überseht. Hauptsächlich betroffen sind Kotflügel, Radläufe, Kofferraumdeckel oder die Türkanten unter den Türgummis.
Mit dieser Anleitung zeige ich, wie ihr den Rost behandelt und die betroffene Stelle selbst lackiert. Jedoch muss ich anmerken, dass ich weder ein gelernter Automechaniker, noch ein gelernter Lackierer bin. Dennoch möchte ich euch mit diesem Beitrag zeigen, dass die Rostbeseitung und Neulackierung machbar ist, auch wenn das Ergebnis nicht mit einer professionellen Lackierung vergleichbar ist. Doch nicht jeder möchte für ein 13 Jahre altes Auto noch so viel Geld für die Rostbeseitigung investieren.
Bitte beachten! Ich bin kein gelernter Lackierer und dementsprechend wenig Erfahrung habe ich mit der Lackierung von Karosserieteilen. Diese Anleitung zeigt nur, dass auch ein Laie Rost entfernen kann und die betroffene Stelle lackieren kann, ohne Unsummen für eine Fahrzeuglackierung ausgeben zu müssen.
Rost entfernen
Um den Rost zu entfernen benötigen wir mindestens Schleifpapier und einen Rostlöser/Rostumwandler wie Fertan. Außerdem bewährt sich die Investition in einen Minidremel, mit diesem lassen sich die Roststellen mühelos entfernen.
Bei der Rostbeseitigung ist es ratsam sich einige Tage Zeit zu nehmen, da man den Rost erst gründlich entfernen muss, danach Fertan einwirken lässt (24-48 Stunden) und dann nochmal eine Sichtprobe macht, wie viel unbehandelter Rost auf dem Blech sich noch befindet.
Betroffene Stelle abkleben
Beginnen wir mit den Vorarbeiten zur Rostentfernung. Dazu umkleben wir die Roststelle mit Kreppband. Wichtig ist, dass ihr nicht nur die sichtbaren Rostblasen abklebt, sondern auch weiter um die betroffene Stelle. Da der Rost unter dem Lack wandert, könnte das Ausmaß immens sein. Deshalb müsst ihr im Endeffekt so viel abschleifen, bis ihr aufs blanke Blech trefft ohne vorher auf Rost zu stoßen.
Betroffene Stelle abschleifen
Nun müssen wir den Rost gründlich abschleifen. Das wichtigste an dieser Stelle ist das Wort gründlich! Auch wenn ihr denkt, da wär kein Rost mehr, so ist dort trotzdem noch Rost. Ihr glaubt mir nicht? Schmiert doch einfach Fertan auf das blanke Blech. An den Stellen, wo sich immer noch Rost befand, wird das Fertan den Rost in schwarzes Metall umwandeln. Ihr werdet erstaunt sein, wie viel “unsichtbarer” Rost sich dennoch auf dem Blech befindet. Und dies ist das Tückische, ihr denkt dort wäre kein Rost mehr und lackiert über das frisch geschliffene Blech und wundert euch nach ein bis zwei Jahren, wieso die frisch lackierte Stelle wieder Blasen wirft.
Mit Fertan gegen den Rost
Ohne Chemie wird man den Rost auf Dauer nicht los werden. Wer sich ein wenig in das Thema Rostbehandlung einließt, wird auf das Wundermittel “Fertan” stoßen. Dessen Zusammensetzung sorgt dafür den Rost in Metall umzuwandeln. Das Problem ist, Fertan kann keine Rostbrocken umwandeln, sondern nur in geringen Maßen, deshalb war es auch so wichtig, dass ihr die betroffene Stelle vorher sehr sehr gründlich abschleift, um anschließend die Oberfläche mit Fertan versiegelt. Fertan lässt sich nämlich wunderbar überlackieren. Nachdem ihr die Roststellen vom sichtbaren Rost befreit habt, schmiert ihr diese ordentlich mit Fertan ein und beachtet die Einwirkungszeit von 24 bis 48 Stunden.
Lackieren
Um die vom Rost befreiten stellen wieder zu lackieren, habe ich mir ein Lackierset bestellt. Dieses Lackierset besteht aus folgendem
- Klarlack
- Lackfarbe in einer Wahl
- Grundierung + Filler
- Schleifklotz
- Radiergummi
- Jede Menge Schleifpapier
- Spachtelmasse plus Spachtel
Einige Tipps:
Nach jedem Sprühgang solltet ihr die einzelnen Schichten gründlich trocknen lassen.
Beim Schleifen dürft ihr niemals einen Schritt zurück gehen. Wenn ihr mit 1000er Papier gerade schleift, solltet ihr nicht zurück auf 800er gehen, sonst dürft ihr nochmal ran.
Und nochmal sei gesagt, es handelt sich hier um kein Ergebnis, welches man mit dem von Profis vergleichen kann. Jeder sollte selbst abwägen, ob es ihm wert ist, die Roststellen vom Lackierer behandeln zu lassen.
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Hallo und vielen Dank für den interessanten Artikel. Die Tipps für die kleine Reparatur vom Rost bis zur fertigen Lackierung sind richtig gut umgesetzt. Prima dass es solche tollen Seiten gibt.
Dankeschön für das positive Feedback 🙂
Super Beitrag, sehr informativ. Wo hast du dieses lackierset bestellt? Ich wollte mich die Tage an meinen W203 setzen und es nach dieser Anleitung machen.
Danke für deine Mühe und den Beitrag. Die Tage möchte ich mich auch, mithilfe dieser Anleitung, an meinen W203 setzen. Leider hat dieser eine Menge Roststellen zum ausbessern. Wo finde ich denn dieses Lackierset?
Ich müsste mal in den alten Rechnungen/Emails nach dem Anbieter suchen. Aber ich weiß, dass ich damals nicht lange suchen musste nach solch einem Anbieter.
Viel Erfolg im Kampf gegen den Rost 🙂
Vielen Dank für den tollen Beitrag.
Ich habe mich letzte Woche mal an den W203 von meinem Opa gewagt.
Da er sich einen Kotflügel im Parkhaus zerdeppert hat und die Versicherung eine wirtschaftlichen Totalschaden attestiert hat habe ich gleich beide Kotflügel hinten entrostet und für vorne zwei neue, bereits lackierte bestellt.
Das Auto ist jetzt fertig und bis auf die Wolkenbildung und „Gänsehaut“ beim Klarlack sogar von weitem ganz gut geworden! Soll bei Silber aber normal sein!?
Für das erste Mal bin ich leidlich zufrieden mit meiner Arbeit…
Silber soll wohl die schwierigste Farbe zum Nachlackieren sein. (Aber ich bin kein Lackierer).
Freut mich, wenn es bei dir geklappt hat. Leider musste ich feststellen, dass der Rost immer und immer wieder kommt und man muss schon schwer Glück haben, damit er fern bleibt.